Künstliche Intelligenz erkennen, um ihr nicht auf den Leim zu gehen

Nicht ganz 30 Interessierte haben an dem Workshop des Grünen-Kreisverbandes mit dem Titel „KI entlarven“ teilgenommen. Referentin war die Politikwissenschaftlerin und Grünen-Abgeordnete Marlene Schönberger. Fotos: Bündnis 90/Die Grünen

„KI entlarven“ war ein Workshop überschrieben, zu dem die drei Nordoberpfälzer Grünen-Kreisverbände Tirschenreuth, Neustadt/WN und Weiden eingeladen hatten. Knapp 30 Interessierte mit höchst unterschiedlichen Vorkenntnissen zu Künstlicher Intelligenz waren der Einladung gefolgt. Referentin war die Politikwissenschaftlerin Marlene Schönberger, die seit 2021 für Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag sitzt. Die gebürtige Landshuterin gilt als Expertin für die Themen Antisemitismus, Verschwörungsideologien und Populismus.

Das inzwischen weithin bekannte Foto des Papstes im weißen Designer-Wintermantel erkennt inzwischen fast jeder als KI-generiert. Aber dann ist auch schon vielfach Schluss mit der Überzeugung: Das sieht man doch, ob da Künstliche Intelligenz am Werk war. Marlene Schönberger zeigte an einer Reihe von Beispielen, dass es aktuell noch Anhaltspunkte gibt, von KI erzeugte Bilder zu erkennen, dass es aber nur eine Frage von kurzer Zeit sei, bis die Modelle in der Lage seien, auch diese Fehler zu korrigieren.

Desinformation gefährdet die Demokratie

Was aber dann? Was tun, wenn endgültig nicht mehr erkennbar ist, was Wahrheit ist, was Fake? Und warum kann eine technische Entwicklung wie diese die Demokratie gefährden? Die Teilnehmer des Workshops hatten viele Fragen. Die Bundestagsabgeordnete hatte Antworten. Desinformation wie sie heute schon üblich ist, könne Personen des öffentlichen Lebens wie z.B. Politiker aus dem öffentlichen Diskurs drängen. Sie könne Feinbilder schaffen, Wut schüren, Hass erzeugen. Am Ende sogar demokratische Prozesse beeinflussen.

MdB Marlene Schönberger

Schönberger kam in diesem Zusammenhang auch auf Verschwörungsideologien zu sprechen, die keinesfalls zu unterschätzen seien, so absurd sie teilweise klängen. Die Wissenschaft sei sich heute einig, dass der Holocaust ohne zugehörige Verschwörungsideologie nicht möglich gewesen wäre, sagte sie.

Schönberger sprach sich unter anderem für eine entsprechende Modernisierung der Lehrpläne in Schulen aus.

MdL Laura Weber dankte Schönberger in ihrer Funktion als Sprecherin des Kreisverbandes Weiden für deren Ausführungen. Weber appellierte ihrerseits, wachsam zu sein.

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